1. Adipositas ist mehr als ein „Selbstverschulden“
Die aktuelle S3-Leitlinie für Adipositas beschreibt Übergewicht klar als chronische Erkrankung. Genetische, hormonelle, psychische und soziale Faktoren spielen eine große Rolle. Wer schon lange versucht, abzunehmen, weiß, wie schwer es ist – selbst wenn man alles „richtig“ macht.
2. Niemand nimmt einfach „nebenbei“ ab
Studien zeigen klar: Die besten Ergebnisse erzielen die Menschen, die begleitend ihren Lebensstil verändern – also ihre Ernährung anpassen, mehr Bewegung integrieren und sich professionell begleiten lassen.
Ohne diese Veränderungen kommt das Gewicht nach dem Absetzen von Ozempic oder Wegovy meistens zurück.
Das ist kein Scheitern – sondern ein Zeichen dafür, dass Abnehmen ein langfristiger Prozess ist, der mehr braucht als eine wöchentliche Spritze. Genau an diesem langfrsitigen Prozess arbeiten die meisten Personen, zeitgleich zu der Spritze. Das bedarf eine hohe Motivation, Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen, was nochmal beweist, dass es hier nicht um "faule" Menschen geht.
3. Es braucht Mut, sich Unterstützung zu holen
Ich habe großen Respekt vor allen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.
Denn es zeigt: Diese Menschen geben sich nicht auf. Sie suchen weiter nach einem Weg, der für sie funktioniert und das obwohl meistens davor schon unzählige Wege und Versuche gescheitert sind. Angetrieben von der Hoffnung, dass sich endlich etwas ändert und sich die eigene Gesundheit dadurch langfristig verbessert.
Und manchmal braucht es eben mehr als „einfach nur ein bisschen mehr Sport“.
Sich Hilfe zu holen – sei es durch Medikamente wie Wegovy, Coaching oder eine Kombination daraus – ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Verantwortung für die eigene Gesundheit.